Gendern - gut gemeint, schlecht gemacht

websitebuilder • 16. Januar 2022

 Als Mensch, der die Sprache liebt, bereitet mir der Vorgang des „Genderns“ ebenso viele Bauchschmerzen wie das Wort selbst.  Das mag reaktionär erscheinen, aber ich würde mich selbst gar nicht mal für so besonders borniert oder rückständig halten. 

Irgendetwas liegt hier anscheinend quer, und deshalb mache ich mir darüber wirklich Gedanken.


Ein wesentlicher Grundgedanke beim „Gendern“ betrifft, wenn ich es richtig verstehe, die Erkenntnis, dass sich soziale Machtstrukturen in der Sprache widerspiegeln. Sprachgebrauch und Ideologie sind eng verzahnt. Das lässt sich gewiss mit vielen schönen (oder auch nicht so schönen) Beispielen belegen. Die Prämisse bei der Verwendung des sogenannten Gendersternchens, also bei der Vermengung von weiblicher und männlicher Form in einem Wort, ist die Überlegung, dass die Verwendung der männlichen Form zur Bezeichnung beider Geschlechter, also des generischen Maskulinums, eine patriarchale, Frauen und Diverse benachteiligende und somit zu überwindende grammatische Struktur darstellt. Dass Frauen in der männlichen Verwendung etwa einer Berufsbezeichnung "mitgemeint" sein könnten, wird in Abrede gestellt oder gar als diffamierend betrachtet. Durch das „Gendern“ soll eine „geschlechtergerechte Sprache“ (Zitat: www.genderdings.de) etabliert werden. 


So hehr das Ziel auch sein mag, so verzwirbelt und schräg erscheint mir doch diese Sichtweise. Vielleicht wäre es mit ausreichend deutscher Gründlichkeit und Sturheit ja wirklich möglich, das generische Maskulinum auszurotten (Entschuldigung, ist mir nur so rausgerutscht), aber für Gleichberechtigung und Toleranz wäre damit in der Realität gar nichts gewonnen. Müssten sonst nicht die Gesellschaften, in denen Sprachen ohne Genus-System verwendet werden, viel gerechter sein als unsere? Also zum Beispiel die türkische Gesellschaft...


von Thomas Keck 28. Januar 2022
In der Reihe "Expedition in die Heimat" bereite ich für den 8. April 2022 eine Folge über Gotteshäuser zwischen Mainz und Koblenz vor (nein, nicht alle!). Anna Lena Dörr wird sich auf dieser Reise nicht nur Kirchen, sondern auch eine Synagoge und eine Moschee anschauen. Es geht im weitesten Sinn um die Geheimnisse der Architektur, der Ikonographie, des Ritus und natürlich das Geheimnis, das jedes Gotteshaus birgt: das Geheimnis des Glaubens.
von websitebuilder 16. Januar 2022
Es ist ein altes Projekt, die unbekannte illyrische Volkspoesie der Welt und insbesondere der deutschen Leserschaft (oder müsste man schreiben Leser*innenschaft?) zugänglich zu machen. Die ersten illyrischen Gesänge stammen aus einer Zeit weit vor der Antike, als Illyrien noch ganz woanders lag, als Herodot es vermutete. Die Verfasser waren nicht jene Illyrier, die sich unter Maria Theresia zu einem Königreich versammelten, sondern, genau genommen, eine kleine Gruppe prähistorischer Hippies, die, ihrer Zeit weit voraus, versuchten, sich irgendwie staatlich zu organisieren, was ihnen teilweise auch gelang. Dass aus jener Zeit zahlreiche schriftliche Zeugnisse existieren, die eine bis heute lebendige literarische Kontinuität begründet haben, wissen die wenigsten. Dies zu ändern, wird wohl nie gelingen. Aber man kann es ja mal versuchen. Ein Beitrag zur alternativen Literaturgeschichtsschreibung.
von websitebuilder 16. Januar 2022
Grundsätzlich ist es ja so: Je mehr man weiß, desto mehr Fragen stellt man sich. Da zur Zeit viele Menschen mit ganzen Bibliotheken und Videotheken in der Hosen- oder Handtasche herumlaufen, stellen sich natürlich auch viele Fragen - ein geistiger Unschärfebereich, Humus für Kreativität ebenso wie für Verschwörungstheorien.